1. NEEF – Endovenös! Was sonst?

1. NEEF – Sehr geehrte Kollegen, liebe Freunde

Ints Üdris, Carl Hendrik Schelp und ich sind immer noch sehr erfreut, dass unsere gemeinsame Idee eines Nordeuropäischen Endovenöses Forums, NEEF, gestern und heute in Rostock – Warnemünde, im Kongresszentrum „Hohe Düne“ stattfand.  Dieses Forum wurde 2016 geboren, als Ints, Carl und ich zum VenaSeal – Treffen in Mainz weilten. In einem gemeinsamen Foto vor der Werbewand des Herstellers hatten wir eine sehr intensive Diskussion darüber, ob ein solches Forum über endovenöse Therapietechniken für Krampfadern vielleicht auch in Nordeuropa möglich wäre…

 

Jetzt waren wir hier im sehr anspruchsvollen Kongresszentrum Hohe Düne. Ein kleiner Hauch von Luxus. Viele sehr intensive aber freundliche Diskussionen in – außerhalb des Kongresszentrums. Das Kongresszentrum Hohe Düne ist ein ausgezeichneter Ort, bekannt für seine Gastfreundschaft.

 

 

1. NEEF – Herzlichen Dank an Sponsoren und Agentur

Und die Idee wurde dann im Herbst letzten Jahres zu den ersten Kontakten und Vereinbarungen auf verschiedenen Social-Media-Kanälen … und die spontane Idee wurde dann zu einem ernsthaften Entwurf.  Sponsoren wurden gesucht, eine kluge und engagierte Kongressagentur wikonect angefragt und dann fand die Idee ihren praktischen Weg. Mit der starken Unterstützung von Medtronic Europe, als Partner auch SIGVARIS und Mediserv an unserer Seite, entstand ein spannendes Konzept für dieses erste in Nordeuropa stattfindende internationale medizinische Forum zur endovenösen Therapie von Krampfadern.

Zweifellos sind diese Foren sehr wichtig, werden doch die endovenösen Verfahren auch heute noch teilweise rüde in Frage gestellt.  Am Freitag, den 5.10.2018 war die Festsitzung.

Für den Festvortrag konnten wir den Gutachter meiner Dissertation, meinen langjährigen Kollegen, Partner und Freund, PD Dr. med. med. Wolfgang Lahl gewinnen. Er stellte uns am Freitag neue Fakten aus der langen und sehr wilden Geschichte verschiedener Therapieverfahren von Krampfadern vor.

 

 

Und heute, am Samstagmorgen, begannen wir mit unserer Arbeit. Nach einem sehr kurzen „guten Morgen, Kollegen!“ begannen wir mit der ersten Sitzung.

 

1. NEEF – die Präsentationen

Dr. Ravinder Singh – Ranger hatte die erste Rede, Prävalenz und  Epidemiologie der oberflächlichen Venenerkrankungen. Er erzählte uns sehr beeindruckende Fakten. Über 28 Mill. Patienten in den USA haben Krampfadern aller Stadien – das ist das Fünffache aller Raucherbeine! Die Zahl der Krampfaderpatienten in Großbritannien und in Europa ist die gleiche …

Nur 7 Millionen Patienten bekommen eine Therapie! Auch dieses Problem haben wir in Europa … 4 Jahre Warten auf eine Therapie und in dieser Zeit eine kontinuierliche Verschlechterung der Ergebnisse. Er berichtete über beeindruckende Resultate verschleppter Therapien: Über 4% Geschwüre und 5% Gehäuse Venenentzündungen .

In seiner zweiten Rede erzählte uns Ravinder von Beingeschwüren – 80% von ihnen haben die Ursache in eine Krampfader. Die Kosten für die Therapie betragen mehr als € 15000,00!

Und er fragte: Brauchen wir eine chirurgische Lösung? Nein! Nach endovenöser Therapie sehen wir eine viel schnellere Heilung

Thomas Noppeney präsentierte neue klinische Daten und Langzeitergebnisse der Radiofrequenzablation. Er sagte uns, dass die Radiofrequenztherapie weniger Nebenwirkungen und Komplikationen als der endovenöse Laser hat. Die Verschlusseffektivität  betrug 95,2% über mehr als 6 Jahre.

Und hier die gleiche Schlussfolgerung: Wir brauchen keine chirurgische Lösung, wir haben viele verschiedene endovenöse Techniken. Noppeney betonte die Leitlinien der ESVS – der Europäischen Gesellschaft für Gefäßchirurgie. Darin ist das Primat auf die endovenöse Therapie von Krampfadern gelegt.

Carl Hendrik Schelp entwickelte in seiner Rede differential – therapeutische Ideen für den Einsatz von thermischen oder nicht thermischen endovenösen Techniken. Es war – in Abhängigkeit von der besonderen individuellen Situation des Patienten – eine sehr differenzierte Therapiestrategie, die er uns aufzeigte.

Seine klare Meinung – kein Weg zurück zur radikalen Operation!

Die dänische Phlebologin Lotte Klitfod erzählte uns von dem Gesundheitssystem in Dänemark, speziell bezogen auf die Behandlung von Krampfadern. Es ist ein bisschen verrückt, weil 70% der Patienten im  Norden von Dänemark eine radikale Operation und nur 7% Radiofrequenz – ablatio bekommen. In der Mitte Dänemarks bekommen 70% aller Patienten Mikroschaum und im Süden 68% Radiofrequenzablation. In der Hauptstadt Kopenhagen bekommen 60% aller Patienten die endovenöse Radiofrequenz, nur 6% werden  durch radikale Operationen behandelt.

Auch Lotte bevorzugt endovenöse Therapieverfahren!

Ints Üdris präsentierte seine Erfahrungen aus dem Rigaer Venenzentrum über 5 Jahre Arbeit mit verschiedenen Laserkathetern und auch dem Einsatz von VenaSeal zur Behandlung der Stammvaricosis. Er behandelte 460 Stammkrampfadern in 236 Fällen mit VenaSeal. Die Verschlussrate über 5 Jahre beträgt 96,1%. Damit bestätigt er mit diesen sehr guten Langzeitergebnissen die Erfahrungen der anderen VenaSeal Anwender!

Joachim Thum präsentierte seine Ergebnisse über 2 Jahre VenaSeal bei 188 Krampfadern. Die Verschlussrate betrug über 2 Jahre 97,7%. Er hat auch über Modifikationen im Behandlungsschema der VenaSeal – Therapie gesprochen. Er hat ähnliche Ideen wie wir bei SAPHENION.

Kimmo Mäkinen hat über den dramatischen Wandel der Therapieoptionen und -techniken in den letzten 10 Jahren gesprochen. Er benutzt auch Radiofrequenz-Therapie und wird dieses Jahr mit VenaSeal beginnen. Er sagte uns, dass in Finnland nur Patienten mit Hautschäden und Ulzera eine Krampfader – Behandlung von den Krankenkassen erstattet bekommen können.

Adam Wegzynowski präsentierte auch 3 Jahres – Ergebnisse nach VenaSeal Therapie. Die  Verschlussrate liegt hier zwischen 92 – 96%. Adam sagte uns auch, dass die polnischen Leitlinien die endovenöse Therapie mit Radiofrequenz vor eine radikalen Operation setzen.  Auch er sieht Vorteile in der VenaSeal – Therapie. Auf der einen Seite die bessere Kosteneffizienz auf der anderen Seite die bessere Verschlussrate über 3 Jahre.

Giuseppe Serpieri präsentierte seine 18-jährige Erfahrung mit allen endovenösen Techniken. Er arbeitete mit Closure plus, Closure fast. Seit 60 Monaten arbeitet er auch mit der VenaSeal – Technik. Er erreichte bisher eine Verschlussrate von 96,2%.

Und auch Giuseppe favorisiert alle endovenösen Techniken – sie seien in jedem Fall besser als das Stripping!

Dr. Ulf Zierau von Saphenion präsentierte die aktuellen Ergebnisse in 1093 Fällen bei 2024 Stammkrampfadern die mit VenaSeal behandelt wurden. Die Verschlussrate beträgt 96,3% nach 74 Monaten. Es traten bisher keine Komplikationen (Thrombosen, Venenentzündungen, Nervenschäden) auf. Nebenwirkungen in 9%.

Aktuell gelang uns erstmals der Nachweis, dass der Venenkleber auch beim Menschen in der behandelten Vene abgebaut wird. Dazu wurden in 2 Fällen ein verklebtes Venensegment histo- pathologisch nachuntersucht.

Hier der histopathologische Befund eines Patienten nach Untersuchung der vor 11 Monaten mit VenaSeal behandelten Vene – es fanden sich keine Kleberreste mehr.

 

Saphenion setzt in aller Regel bereits seit 2012 keine radikale Operationstechniken mehr zur Krampfadertherapie ein.

 

1. NEEF – Wie gewinnt man Patienten?

Pauline Laser von der Werbeagentur Peix berichtete über Werbung gegen Content-Marketing in der Medizin. Es war sehr interessant, einige neue Aspekte aus dem Marketing zu hören. Content-Marketing ist auch im Krankenhausmarketing und im Praxismarketing sehr wichtig.

Zane Revalde sprach über das Patientenmarketing im Krankenhaus von Riga. Was muss man tun, damit internationale Patienten nach Riga kommen? Ihre Ideen waren sehr interessant, besonders unter dem Aspekt der regionalen Entwicklung in Lettland. Sie erzählte uns, dass Patienten aus weltweit 60 Ländern nach Riga kommen.  Die meisten Patienten kommen aus Russland, England, der Ukraine, Irland und Norwegen. 

Saphenion durfte den letzten Vortrag halten zum gleichen Thema: Wie gewinnt man Patienten, wie baut man eine erfolgreiche Venenpraxis auf.  Wir haben auch über unsere Arbeit im Internet, mit sozialen Medien und unserer Website gesprochen.

 

 

1. NEEF – die Atmosphäre


Die Atmosphäre während der Sitzungen und Pausen war sehr freundlich, entspannt und interessiert. Wir hatten eine sehr intensive und intelligente Diskussion im Konferenzraum und draußen beim Mittagessen und Kaffee. Es war ein ganz besonderes Treffen mit fast 50 Gästen aus 17 Ländern. Jeder kam mit Jedem in einer langen Diskussion.

Ich bin ehrlich, so eine Atmosphäre bei einem Kongress habe ich vorher noch nie gespürt!

Am Ende der Sitzung führen wir im Auditorium ein Votum durch. Unsere Kollegen und alle Gäste haben darüber abgestimmt, in welcher Stadt das 2. NEEF stattfinden wird…

 

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